Bose überzeugt bekanntlich seit Jahren als Soundspezialist. Vor allen Dingen die Bluetooth-Lautsprecher sind sehr populär. Aber bei Wifi-Lautsprechern möchte Bose auch mitreden.
Bluetoothlautsprecher wie Bose Soundlink Mini sind außerordentlich beliebt. So kann der Winzling besonders durch die hochwertige Verarbeitung und den satten, basslastigen Klang überzeugen. Nun hat man diese besten Attribute genommen und ein ein großes 360° Gehäusedesign untergebracht. Das ganze aber ohne Akku aber dafür mit Wifi und Multiroomtechnik.
Das ist an sich nichts neues. Denn das gab es zuvor bereits in der SoundTouch-Familie. Den Lautsprechern fehlte aber die hochwertige Anmutung. Nun hat sich Bose anscheinend dafür entschieden, die SoundTouch-Ära trotz mehrerer Generationen zu beerdigen und hat seit Mitte/Ende 2018 die Home Speaker Serie erschaffen. Neben einer Soundbar und Subwoofer gibt es also auch den Bose Home Speaker 500, der eine Art Allrounder darstellt. Schade: gab es früher noch selbst beim kleinsten SoundTouch 10 Speaker eine handliche Fernbedienung, kommt man beim neuen Home Speaker nur noch mit Direktbedienung am Gerät oder per Appsteuerung aus. Das war immer ein schönes Alleinstellungsmerkmal.
Nun gut – ich möchte nicht in der Vergangenheit verweilen und blicke nach vorne. Schon beim Auspacken wird man von der hochwertigen Verpackung, der samtigen Schutzhülle und dem kühlen Aluminium-Finish umschmeichelt. Gepaart mit dem hohen Gewicht hat man das Gefühl, was richtig edles in den Händen zu halten. Dazu passt dann natürlich auch der stolze Preis, der aber insgesamt gut in eine Reihe zu Sonos und Teufel passt. Hochwertige Materialien und gute innere Werte haben nun mal ihren Preis.
Mit dem Preis bekommt man auch eine bequeme Einrichtungs-Prozedur serviert. Hierfür benötigt man zwangsweise die Bose Music App und ein Bose-Nutzerkonto. Das ist zwar nervig aber schnell erledigt. In der App selbst hinterlegt man das Wifi-Kennwort und einen Gerätenamen. Zu guter Letzt kann man noch Spotify oder Amazon Music einrichten. TuneIn für digitalen Radioempfang über Internet (nicht DAB!) ist bereits fest integriert. Mehr Dienste gibt es leider nicht, was ich etwas traurig finde. SoundCloud vermisse ich schon sehr! Apples Airplay 2 gibt es zum Testzeitpunkt noch nicht. Dies soll in 2019 folgen. Theoretisch kann man nun noch Amazons Alexa einrichte worauf ich aber an dieser Stelle verzichte da ich mich auf die Klangeigenschaften beschränken möchte.
So ist die Einrichtung natürlich entsprechend flink von der Hand gegangen und man kann direkt los legen. Da ich Alexa nicht eingerichtet habe, leuchtet das Mikrofon auf der Oberseite permanent rot, was darstellt, dass das Mikrofon nicht heimlich mit lauscht. Neben der Taste leuchtet vor allen Dingen das große Farbdisplay. Spielt man zum Beispiel einen Radiosender ab, erscheint hier das Logo vom Sender und der gerade aktuelle Titel. Hier kann Bose im Gegensatz zu Sonos punkten. Auch die Tasten auf der Oberseite können gefallen. Es fehlt zwar an Haptik, denn alles ist zum „Touchen“, aber die Direktwahltasten sind schon sehr praktisch. Der Sender „radio eins“ liegt bei mir auf der Taste „1“. Ein Griff zur App ist also nicht notwendig.
Durch das 360° Design ist eine Wandmontage leider nicht möglich. Der Speaker möchte hingestellt werden. Auf der Rückseite gibt es den einzigen Eingang: AUX – also für analoge Musikeingabe. Es gibt zwar einen USB-Port aber der ist nur für Service gedacht. Wer statt Wifi lieber zu Bluetooth greifen möchte, kann dies ebenfalls machen. In jedem Fall würde ich aber Wifi vorziehen, da der Betrieb den Akku vom Smartphone schont und die Wiedergabe verlässlicher ist.
Nun zur Paradedisziplin – dem Sound. Hier spielt der Lautsprecher seine Stärken aus. Das 360° Design hat tatsächlich einen praktischen Effekt. Es gibt kein vorne oder hinten. Er klingt einfach aus jeder Richtung gut. Bereits ab Werk ist er fein abgestimmt und klingt kräftig. Neu: Bose gewährt Zugriff auf Bässe und Höhen! Das ging sonst nie. Man kann beides Anheben oder nach unten regulieren.
Sehr hübscher und hochwertig verarbeiteter Speaker. Der Klang kann ebenfalls überzeugen. Eine Zwangsregistrierung und die wenigen Musikdienste trüben aber den ansonsten sehr guten Gesamteindruck.