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Papertrophy und Papershape: Was taugen 3D Papiertiere?

Tierköpfe als Wanddekoration ist an sich ein alter Hut. Aber aus Papier und zum Selberbauen ist zur Zeit ein sehr großer Trend. Wie einfach das ist und worauf man achten sollte, erkläre ich in diesem Testbericht.

Zugegeben – das Thema ist nicht wirklich „digital“ aber der Stil dieses neuen Trends ist ja sehr polygonal. Simple, geometrische Formen, die man von den ersten 3D-Computerspielen kennt. Und so schließt sich der Kreis ;-). Außerdem geht es mir nicht nur um pure Technik, sondern auch um Lifestyle und Design. Dementsprechend bin ich eines Tages über den Anbieter Paper-Trophy gestolpert. Deren 3D-Objekte sehen sensationell aus und haben zurecht Designpreise abgeräumt. Außerdem ist es ein Startup aus Berlin. Und als gebürtiger Berliner hätte ich wirklich gerne investiert. Aber wenn man mal sich die Preise anschaut und bedenkt, dass man die Papier-Dinger noch selbstständig zusammenkleben muss, steht das aus meiner Sicht in keinem Verhältnis. Sicherlich ist das Bastelerlebnis hier vordergründig. Ich persönlich möchte aber lieber den Nutzen des Ergebnisses haben und möglichst wenig Aufwand betreiben. Also habe ich ein wenig recherchiert und mich nach Alternativen umgeschaut.

Papershape – Papiertiere als Wanddeko

Die Schnittvorlagen von Paper-Trophy findet man nämlich mit ein bisschen Recherche frei verfügbar im Netz. Man könnt sich die Dinger also auf einem Wunschkarton drucken lassen, ausschneiden und los legen. Dann spart man zwar eine Menge Geld aber es ist noch mehr Arbeit. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das 100% legal ist. Eine weitere, sehr interessante Alternative bietet sich mit einem ähnlich klingenden Anbieter an. Papershape bietet im Grunde das selbe an, jedoch ohne schneiden und kleben. Deren Objekte sind zum Stecken. Und das ist zu meinem Recherchezeitpunkt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Zwar sind die Bastelpakete immer noch verhältnismäßig kostspielig aber etwas günstiger als Paper-Trophy. Zudem ist man nicht beschränkt auf eine Farbe sondern hat die Wahl zwischen drei Papieren, was mich ebenfalls dazu bewogen hat, zwei Bastelsets zu bestellen: ein Hirsch- und ein Pferdekopf.

3D-Köpfe zum Basteln

Die Tierköpfe wurden schnell geliefert und bereits beim Auspacken wird ein innerliches Blumenpflücken zelebriert. Die Inhaberin und Designerin von papershape begrüßt einen persönlich per Anschreiben! Außerdem liegt neben den Köpfen auch noch ein Testwürfel bei, an dem man das Prinzip des Zusammensteckens üben kann. Ein kleiner Beipackzettel gibt Hinweise zum erfolgreichen Gelingen und verweist noch auf das dreiminütige Erklärvideo. Das Konzept ist wirklich pfiffig und eigentlich selbsterklärend. Die einzelnen Teile sind alphabetisch geordnet: A, B, C, D und so weiter.  Man entnimmt also die vorgestanzten Teile und sortiert sie sich am besten auf einem Haufen, beginnend mit A. An den Teilen sind Falzlaschen, die numerisch inkremental aufgebaut sind. Also am Teil A sind zum Beispiel 5 Laschen, die geknickt werden müssen. Diese Laschen sind durchnummeriert mit 1, 2, 3, 4 und 5b. Und am Teil B sind dann vier Laschen mit den Nummern 5a, 6, 7 und 8. Wenn zwei Teile zusammengesteckt werden müssen, ergibt sich das aus dem Buchstaben nach der Zahl. Hat man das einmal verinnerlicht, und arbeitet die Teile strickt nach diesem System ab, macht das richtig viel Spaß.

Hirschkopf aus Papier

Nun hat mich Gott mit kleinen, feinen Fingern ausgestattet und mir liegen solche Fummelarbeiten ganz gut. Kinderfinger könnten hier und da etwas zu kurz sein und selbst ich habe mir manchmal eine dritte und vierte Hand gewünscht. Dummerweise habe ich offenbar mit dem schwersten Objekt angefangen: dem Hirschkopf. Der ist recht komplex und die Hörner etwas tricky. Dort bin ich nicht immer inkremental vorgegangen und habe mich dabei teilweise ganz schön verrannt und musste dann hier und da mit einer Pinzette und Klebestreifen arbeiten, um weiter zu kommen. Denn wenn mehrere Teile erst einmal zusammen gesteckt sind, gibt es kaum noch ein Zurück. Die Laschen verfügen nämlich über Widerhaken, die eine ziemlich feste Verbindung eingehen. Die kann man zwar zurück klappen aber wenn man zu weit fortgeschritten ist, kommt man an diese Widerhaken so gut wie gar nicht mehr ran. Daher mein Rat: Teile von A-Z übereinander stapeln, schrittweise abarbeiten und strickt nach der Nummerierung vorgehen! Der Hirsch war dann nach ca. zwei Stunden Bastelspaß und zwischenzeitiger Frustration fertig. Beim Pferdekopf war ich ja dann schon super trainiert und den habe ich sehr routiniert zusammen gesteckt und war nach ca. einer Stunde fertig.

Tierköpfe an der Wand montieren

Ich hatte mich immer gefragt, wie man die Dinger an die Wand hängt. Irgendwie habe ich dazu nirgends Informationen gefunden. Aber die Köpfe verfügen am Hinterkopf über ein kleines Loch. Mit Tesa-Klebenagel kann man die dann wunderbar aufhängen. Der Pferdekopf ist richtig stabil und robust. Ich habe eine Art Goldkarton bestellt, der leicht schimmert. Wirkt recht edel. Aber der Hirsch fühlt sich sehr wackelig und instabil an. Die Hörner üben eine recht starke Hebelwirkung auf den Schädel aus. Ich habe etwas Zweifel, dass das Material länger als ein Jahr halten wird. Dann hängt der Hinterkopf ja noch am Nagel, wodurch das Papier möglicherweise mit der Zeit ausleiert. Eventuell sollte das Material noch dicker werden. Aber dicker bedeutet auch schwerer und weniger elastisch. Ich werde den Beitrag aktualisieren, sobald das Material ermüdet ist. Aber ich muss sagen für den recht hohen Preis erwarte ich viel Langlebigkeit. In jedem Fall wünsche ich mir noch mehr Tiere und Farben zur Auswahl. Vor allen Dingen beim Design ist papershape noch nicht auf Augenhöhe mit Papertrophy. Hier wünsche ich mir in Zukunft noch mehr (umsetzbare) Komplexität.

Ein toller Hingucker für die eigenen vier Wände und ein toller Bastelspaß für jung und alt. Die Objekte von papershape sind kostspielig aber sehen einfach toll aus.

  • Tolle Beschäftigung
  • sinnvolles Stecksystem
  • edles Papier
  • super Dekoration
  • sehr teuer
Material
Fotokarton
Farbe
wahlweise
werkzeugfrei
ohne kleben
Bedienungsanleitung
  • vorgeschnittene Einzelteile auf mehreren Papierbögen
  • Testwürfel zum Üben
  • Anleitung mit Erklärvideo

Kommentare

Anastasia schreibt ():

Hi Nic, super Artikel und vielen Dank für die Einblicke! Und yep, sieht super aus. Der Hirsch ist tatsächlich das komplexere Modell und gerade beim Falten darf man nicht zu stark biegen, weil die Stabilität sonst leidet. Melde dich einfach, falls es nicht hält, wie es halten sollte 😉

LG Anastasia von Papershape

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Kathrin heidrich schreibt ():

Müssen bei papercraft Figuren die nummerierten Papierteile außen oder innen sein. Bzw. Sieht man am Ende nicht die zahlen auf der fertigen Figur.

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