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Reolink Go – LTE-Kamera mit Solar-Panel

Diese unauffällige Überwachungskamera hat mich überrascht! Denn sie braucht kein Wifi-Netzwerk und keinen Stromanschluss aber ist trotzdem unheimlich smart.

Erst kürzlich habe ich eine LTE-Kamera von Arlo getestet. Sie hat sich gut geschlagen aber wie sooft gibt es natürlich Dinge, die man verbessern kann.  In dem selben Segment platziert sich auch Reolink mit der „Reolink Go“. Im Grunde bekommt man vergleichbare Funktionen mit interessanten Unterschieden.

Wer ist eigentlich Reolink? Das ist eine chinesische Firma, die sich ausschließlich auf hochwertige Überwachungskameras für Privat- und Geschäftskunden spezialisiert hat – und das schon seit 2009. Die Bandbreite ist sehr weit. Von einfach und günstig bis Highend und kostspielig. Irgendwo dazwischen ist die Reolink Go einzuordnen. Perfekt für Baustellen, Bauernhöfe, Lager oder Ferienhäuser. Eben überall dort, wo man keine Wifi- und Internetinfrastruktur hat.

Kamera mit Solarpanel

reolink-solarpanel

LTE-Kamera mit Solarberieb

Größter Vorteil im Vergleich zum Wettbewerb: Die Kamera ist hochwertig verarbeitet und lässt sich sogar um ein Solar-Panel erweitern. So ist man auch noch stromunabhängig – natürlich solange man etwas Sonnenlicht am Standort abgreifen kann. Für den Betrieb nutze ich meine Vodafone vSIM-Karte, die mich nur 3,99€ im Monat kostet und für Sicherheitskameras ausgelegt ist. Damit steht mir im Prinzip grenzenlose LTE-Geschwindigkeit zur Verfügung. Perfekt also für Kameras wie von Reolink. Die Reolink Go wird mit einem kleinen Stativ ausgeliefert, das man irgendwo ran schrauben muss. Von alleine steht die Kamera leider nicht. Das finde ich doch ziemlich unpraktisch. Durch das eiförmige Gehäuse rollt die Kamera auch ständig weg, wenn man sie irgendwo ablegen will. Man muss sie also zwangsweise festschrauben.

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Links: Speicherkarte, Rechts: LTE-Simkarte. Akku mit Micro-USB-Anschluss

Der verbaute Akku ist gut und kann durchaus vier Wochen durchhalten – je nach Nutzungsumfang. Will man sorglos sein, sollte man definitiv das Solar-Panel dazu kaufen. Es wird einfach an der Unterseite per Micro-USB eingesteckt und die Kamera fängt automatisch an zu laden. Entscheidet man sich gegen den Solarbetrieb, lässt sich der Akku aber schnell wechseln. Genial: im Akku selbst ist bereits ein Micro-USB-Anschluss verbaut. Das heißt man brauch kein separates Netzteil sondern geht einfach mit dem USB-Kabel in den Akku zum Laden.

Diese Einrichtung ist vorbildlich

Die Einrichtung ist entsprechend einfach. Die Kamera bietet zwei Slots: einen für die SIM-Karte und einen für die Micro-SD-Karte. Eine Micro-SD-Karte braucht man nicht zwingend. Es ist eher eine Art Backup-Speicher, falls die Kamera keine Verbindung zur Cloud aufbauen kann. Denn zum Testzeitpunkt gibt es nämlich noch gar keinen Zugriff zum theoretisch günstigen Reolink Cloudservice. Sobald der Clouddienst für Deutschland zur Verfügung steht, wird der Testbericht entsprechend überarbeitet. Bis dahin begnüge ich mich mit dem Direktzugriff und den Streamingmöglichkeiten. Doch der Reihe nach.

Sobald die Karten und der Akku eingeschoben wurden, fängt die Kamera an zu sprechen (englisch), was den Einrichtungsprozess erleichtert. Ist die Kamera hochgefahren, sagt sie zum Beispiel „Networkconnection succeeded“ was soviel bedeutet wie  dass die LTE-Verbindung steht. Nun geht man über zur Reolink-App für iOS und Android. Zum Hinzufügen der Kamera wird mittels der App der QR-Code der Kamera fotografiert. Nach handgestoppten 10 Sekunden vergibt man einen Gerätenamen und die Einrichtung ist fertig. Wow! Das ging fix und wesentlich einfacher als beim Wettbewerb.

Der Livestream offenbart viele Details

Von nun an kann man direkt ins Livebild rein schalten oder die Einstellungen in der Kamera ändern. So gibt es zwei Qualitätsstufen für Streaming und Download wo man sehr genau die Auflösung (bis FullHD), Bildrate (bis zu 15) und Bitrate (bis 2048) einstellen kann. Das ist doch schon sehr umfangreich. Und natürlich lässt sich das Bild auch spiegeln. Gut: das Reolink-Logo über dem Bild lässt sich ausschalten (Option „Wasserzeichen“). Ebenso lässt sich das Flackern bzw. die Hz-Zahl zwischen 50 und 60 einstellen. Bei schwachem Licht aktivieren sich die Infrarot-Lichter sodass man eine ziemlich gute S/W-Sicht im Dunkeln hat.

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Tage und Zeiten lassen sich für Bewegungserkennung definieren

So gut funktioniert der Bewegungsmelder

Standardmäßig ist der konfigurierbare Bewegungsmelder aktiviert. Man kann Zeiträume und Tage definieren, an denen er „scharf“ gestellt ist. Ebenso lässt sich die Empfindlichkeit einstellen. Was bei einer erkannten Bewegung passieren soll, lässt sich ebenfalls konfigurieren. Ein Bild von der erkannten Bewegungsaktion lässt sich per E-Mail an eine frei definierbare E-Mail-Adresse versenden. Außerdem kann man sich natürlich direkt von der App benachrichtigen lassen (Push-Funktion). Wer die Kamera als Alarmanlage nutzen will, kann die Sirene aktivieren – sogar mit eigenem Alarmton (max. 5 Sekunden) – cool! Das klappt richtig gut. Einmal an der Linse vorbei gelaufen und augenblicklich tönt es aus der kleinen Kamera. Nicht besonders laut aber man fühlt sich erstmal ertappt. Erkannte Bewegungen werden außerdem auf die SD-Karte gespeichert, sofern man natürlich eine besitzt und sie eingelegt hat. Bis zu 64GB sind problemlos möglich.

Manchmal möchte man die Überwachung mit Familienmitgliedern oder Kollegen teilen. Hierfür gibt es eine Teilen-Funktion. Ein großer QR-Code lädt neue Nutzer ein. Diese müssen sich ebenfalls die Reolink-App laden und dann jedoch den QR-Code von der Teilen-Funktion scannen.

Mit dieser Kamera kann man sprechen

Am interessantesten ist sicherlich der Direktzugriff mit Liveansicht. Hier bieten sich die meisten Möglichkeiten. Dank Mikrofon und Lautsprecher kann man sogar mit Leuten vor der Linse kommunizieren. Das geschieht bei mir mit ca. einer Sekunde Verzögerung was einen guten Wert darstellt. Der erstmalige Verbindungsaufbau könnte für meinen Geschmack aber etwas schneller gehen. Man muss schon mindestens fünf Sekunden warten, bis der Livestream steht. In der Liveansicht kann man dann auch zwischen den zwei Qualitätsstufen „Flüssig“ und „1080p“ wählen. Flüssig ist natürlich standardmäßig ausgewählt und ausreichend für das Smartphonedisplay. Mit der manuellen Aufnahmefunktion lassen sich explizit Filme oder Fotos erstellen, die dann auf der Speicherkarte abgelegt werden.

Mit der Playback-Funktion hat man Zugriff aufs Speicherkarten-Archiv. Das ist angenehm übersichtlich gestaltet. Bewegungsaufnahmen werden so gespeichert, dass bereits 10 Sekunden vor der eigentlichen Bewegung eine Aufnahme erstellt wird. Sie lässt sich nun abspielen oder in der App zuschneiden und aufs Smartphone runter laden. Eine 19 Sekunden lange „Flüssig“-Aufnahme (also nur HDready) benötigt ca. 10 Sekunden bis sie auf dem Smartphone landet – ein guter Wert! Anschließend kann man sie sogar auf Facebook oder Instagram teilen.

Überwachungskamera mit FullHD

Die Bildqualität ist gut, die Belichtung ist gleichmäßig und es gibt kaum typische Klötzchenbildung – dank FullHD-Auflösung. Nur die Bildrate ist mit 15 Bildern pro Sekunde etwas träge. 25 oder gar 30 Bilder pro Sekunde wären wünschenswert damit man eine wirklich flüssige Wiedergabe hat.

Sehr gute Überwachungskamera mit maximaler Unabhängigkeit durch optionalem Solarpanel. Die Bildqualität kann ebenfalls überzeugen, jedoch könnte die Bildrate höher sein.

  • Gute Bildqualität dank FullHD
  • hochwertig verarbeitet
  • potenter Akku mit USB-Anschluss integriert
  • zuverlässige Bewegungserkennung
  • individueller Alarmton
  • tolles Playback-Archiv
  • Erstverbindung zum Livebild dauert relativ lange
  • Kamera steht nicht von alleine
  • Cloudservice (noch) nicht verfügbar
  • nur 15 Bilder pro Sekunde
Auflösung
1080p HD bei 15 fps
Zoom
6x digitaler Zoom
Nachtsicht
Mirko/Lautspecher
Zweiwege-Kommunikation
Bewegungserkennung
bis 10m, 120° Horizontal
3G/4G/LTE
Akku
7800 mAh, mit Micro-USB
Solarstrom
optional erhältlich
MicroSD
bis zu 64 GB
Cloud
bald: Unterstützt Reolink Cloud
Beständigkeit
Wetterfest mit IP65-Zertifikat
Gewicht
380 g (inkl. Akku)
  • Kamera
  • Akku
  • Netzteil
  • Anleitung

Das Produkt wurde für diesen Test zur Verfügung gestellt.

Kommentare

Corinna schreibt ():

Hallo, ich überlege derzeit ob ich mir die Arlo Go oder die Reolink Go anschaffen soll. Wie sind Ihre Erfahrungen bezüglich der Videoqualität von der Arlo verglichen mit der Reolink? Die Reolink hat ja eine höhere Auflösung. Ist das in den Videos deutlich sichtbar? Und lassen sich die Kameras auch mit einem Netzstecker betreiben? Ich habe nämlich Strom zur Verfügung; nur kein Wlan.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

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Nic schreibt ():

Ich persönlich nutze die Arlo Go privat. Und ja, man kann sie auch die ganze Zeit mit dem Netzteil betreiben. Bei der Reolink bin ich mir gerade nicht sicher aber müsste auch gehen da man ja alternativ auch ein Solarmodul anschließen kann. Bildqualität ist auf nahezu gleichem Niveau. Bei Reolink vielleicht ein wenig besser wegen der höheren Auflösung.

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